Prättigau/Klosters

Folgende Bergbaugebiete sind im Prättigau bekannt:

St. Jakob /Gotschna-Casanna, Klosters, Landeskarte
Im Grubenverzeichnis von Bergrichter Christian Gadmer, welches vom 3.Januar1589 bis 1. Mai 1603 reicht, ist St. Jakob wie folgt verzeichnet:  St. Jacob in Casanna unter dem Wilden man„.
Das Bergwerk befindet sich westlich des Casanna-Nordhanges auf ca. 2300 m ü. M.
Bergbauperiode:  Beginn anfangs des 17. J. mit Unterbrüchen bis 1618. Einstellung des Bergbaus in Zusammenhang mit dem Bergsturz von Plurs. In den Jahren 1913/14, 1919 und 1941 immer wieder Interesse an der Grube. Trotz Erteilung einer Konzession keine Wiederaufnahme des Betriebes. Brauneisen- und Manganerzlagerstätte.

Schmelze Erezsäss, Conterser Schwändi
Die Anlage im Fondei auf rund 1560 m ü. M. war zu ihrer Zeit die grösste und wichtigste Schmelze der Region.  Wann genau sie errichtet wurde, ist nicht bekannt  aber sicher vor 1477.  Danach stand sie zeitweise in Betrieb und wurde verschiedene Male auch wieder aufgegeben.  Der letzte bekannte Wiederaufbau datiert aus dem Jahre 1542.  Verarbeitet wurde Eisenerz, welches vermutlich auch ganz in der Nähe abgebaut worden war.  Genauere Angaben darüber sind nicht bekannt.

Schwaderloch, KlostersLandeskarte
– Inner-Chinntobel, Tirolerloch
Die Abbaustelle  liegt im Inner-Chinntobel auf ca. 1500 m ü. M. unterhalb eines Felsvorsprungs.  Neben dem eigentlichen „Tirolerloch“ befinden sich noch weitere Schürfstellen. Bergbauperiode:  alter Bergbau, keine gesicherten Daten vorhanden. Erz:  Pyrit und Goethit (brauner Glaskopf)
– Usser Chinn, Giessenbündi
Der genaue Standort dieser Anlage ist heute nicht mehr bekannt.  Er muss sich an einem lawinensicheren Ort auf der Giessenbündi befunden haben.  Im Geröll des Ausserchinntobels wurden Schlackenstücke gefunden.  Es existieren keine Überreste der alten Schmelze. Erz: Pyrit, Siderit.

Schwarzsee-Alp, Klosters  Landeskarte
Die Schwarzsee-Alp, ebenfalls auf Gebiet der Gemeinde Klosters ist eher bekannt wegen der dortigen Sesselbahn.  Der einzige bekannte Stollen befindet sich etwas oberhalb der Alp auf ca. 1930 m ü. M.  Im Gelände nebenan findet sich eine Schürfstelle.
Während des 2. Weltkrieges wurde der heute teilweise verstürzte Stollen vom Militär als Depot benutzt. Erz: Pyrit.

Gipschilchli, Klosters Landeskarte
Im „Gipschilchli“ auf Gotschnaboden wurde im 19. Jahrhundert Gips in grossen Blöcken gebrochen.  Die Blöcke wurden auf Schlitten zu der so genannten Gipsmühle bei den „Brüggen“ in Klosters verfrachtet.  Dort wurde der Gips gemahlen, anschliessend in Fässer verpackt und ins Unterland verkauft. Gearbeitet wurde im Tagebau. Bergbauperiode: 19. Jh.

Zinkhütte Klosters
In Klosters Platz, wo heute das Hotel Silvretta steht, wurde im Jahre 1816 ein Zinkmuffelofen errichtet.  Es war ein Gebäude von 47 m Länge, 18 m Breite und 13 m Höhe.  In 6 Darröfen wurde das für den Schmelzvorgang benötigte Holz getrocknet.  Im Durchschnitt wurden jährlich 150 bis 200 t Zinkblende verarbeitet.  Die Zinkhütte war bis in die 30er Jahre des 19. Jh. in Betrieb. Heute ist von der ehemals grossen Anlage nichts mehr vorhanden.

Eretsloch, Grüsch   Landeskarte
1540 wurde im Auftrag von Bergrichter Peter Finer von Aspermont nach Erz gegraben, aber nichts gefunden….

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BK 44 (1988) Seite 15 und BK 45
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BK 68 (1994) Seiten 21/  22
BK 72, 74, 75, 76
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BK 115 (2009) Seite 3 -10
BK 117 (2009) Seite 6 -15

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