Erlebnisse 2017

Bergbaujahr 2017:


03.-08.10.17
Zeche Zollern, Dortmund/Bövinghausen, Deutschland
20. Internationaler Montanhistorik & Bergbau-Workshop,

(Husu) Dieses Jahr fand der 20jährige Jubiläumsworkshop in Dortmund Bövinghausen auf der eindrücklichen Zeche Zollern statt. Eine ansehnliche und vielleicht auch etwas auffällige Schar machte sich auf den weiten Weg aus der Schweiz. Hauptthema war die Steinkohleförderung, insbesondere auch die Einstellung deren auf Ende 2018. Die Veranstalter boten sehr reichhaltige Möglichkeiten für verschiedene Exkursionen, sowie ein breitgefächertes  Vortragsprogramm. Also war viel los und die Qual der Wahl…, kaum Zeit und Möglichkeit, um zusammen zu sitzen. Wir bekamen einen tiefen Einblick in die Entwicklung des Steinkohleabbaus, der verschiedenen Techniken, Lagerstätten und dem wie weiter… Ja wir staunten, wie  bewusst die Zukunft angegangen wird. Im letzten Moment konnten viele obertägige Industrieanlagen unter Denkmalschutz gestellt und z. T. neuen, kulturellen oder musealen Nutzungen zugeführt werden. Und Untertage? Absaufen und Augen zu? Nein, das Grubenwasser soll z. B. weiterhin bis in Ewigkeit auf Sohle 600m untertage abgepumpt und entwässert werden. Die Kohlenflöze werden so meist ersäuft und können nicht mehr weiter atmen, aber das Grubenwasser kommt auch nicht in Verbindung mit dem Grundwasser.
Natürlich war eine Untertagefahrt von 1300m zum noch aktiven Kohleabbau in Prosper-Haniel Schacht 10 oder Ibbenbühren der Renner: Expressschachtfahrt, mit der hängenden Einschienenbahn durchs Stollenlabyrint fahren, um dann direkt hinter dem Kettenförderer, unter den Schutzschilden, kauernd, schwitzend, den Kohlenhobel arbeitend vorbeiflitzen sehen… Besichtigungen sind aber im Schlussjahr äusserst schwer zu bekommen und so wurden ein paar Glückliche, die die strengen Auflagen der RAG erfüllten, ausgelost.
Zum Ende durfte sogar noch der Knappe und der Kobold streiten, bis der Steiger für Ordnung sorgte. Vielen Dank allen Mitwirkenden, Organisatoren, wie Teilnehmer, wir freuen uns auf den Workshop nächstes Jahr, 3.-7.10.18 in Bramberg im Oberpinzgau (A) mit einem herzlichen Glück auf!

 

 
22.-24.09.17 Jahresversammlung 2017 der Schweiz. Gesellschaft für historische Bergbauforschung SGHB:  Binntal

(JR) Am verlängerten Wochenende vom 22. bis 24. September 2017 trafen sich die Mitglieder der SGHB im Binntal zur 38. Jahresversammlung. Am ersten Tag stand eine Vorexkursion zu den Eisenminen am vorderen Helsenhorn auf dem Programm. Dank vorzüglicher Organisation konnte der steile Aufstieg von ca. 700 Höhenmetern mit der Seilbahn des Kraftwerkbetriebes überwunden werden. Aber auch der weitere Aufstieg bis zur Ruine des kleinen Knappenhauses auf ca. 2’200 m ü. M. verlangte einiges an Kondition. Bis ins ausgehende 18. Jh. wurde hier oben Bergbau betrieben. Einige kurze Stollen sind noch befahrbar. Abgebaut wurde Magnetit. Auch Chalkopyrit/Malachit und Pyrit sind zu finden. Um 15.30 h fuhr die Bahn mit allen Teilnehmern wieder ins Tal. Beim gemeinsamen Znacht im Hotel Ofenhorn wurden Bergbauerlebnisse au deutsch und französisch ausgetauscht.
Am Samstagvormittag wurden die Ruinen der Verhüttungsanlage im Lengtal besucht. Das Lengtalwasser, ist der Bach, wo am «Cholplatz» und bei «Alti Bachtola» zwei Schmelzöfen gefunden worden sind. Zu sehen sind auch Ruinen des so genannten «Bergherrenhauses», welches an der alten Talstrasse stand. Geschichtlich ist über die Schmelzhütte wenig bekannt. Bei den Ausgrabungen wurden ein Erzdepot, angeschmolzenes Eisen, Holzkohle und etwas Schlacke gefunden. Die Anlage ist im Gelände gut sichtbar, obwohl der Bewuchs nach der Säuberung wieder zugenommen hat.
Der Besuch der Grube bekannten Mineraliengrube Lengenbach fand am Samstagnachmittag statt. Die Grube liegt auf rund 1700 m ü. M. am «Lengen Bach». Sie wurde 1731 von zwei Engländern angefahren, welch e hier im Auftrag der Walliser Regierung nach Eisenerz suchten. Ein ganz kleines Fragment des so genannten «Engländer Stollens» ist noch sichtbar. Die Abbauphase war aber nur sehr kurz und kaum ergiebig.  Auch weitere Versuche waren kaum besser. Heute arbeitet die Forschungsgemeinschaft Lengenbach FGL in der Grube. Sie baut aber keine Erze ab, sondern Mineralien. Der blendend weisse, zuckerkörnige Dolomit ist äusserst reich an seltenen Mineralien. 
Ziel der SGHB-Befahrung war aber eine Befahrung der Grube und nicht unbedingt das Sammeln von Mineralien.  Auch der kleine See vor dem Portal hielt niemanden davon ab bis zur Halle vorzustossen, welche den hinteren Teil des Tagebaus überspannt.  In dieser Halle werden die besonderen Fundstücke gelagert.
Auch an diesem Abend traf man sich wieder im Hotel Ofenhorn.  Grosszügig offerierte die Gemeinde Binn den Teilnehmern einen Apéro. Dann ging es zum gemeinsamen Nachtessen.
Am Sonntagvormittag führte Walter Bellwald die Teilnehmer durch das Binntalmuseum. Das Museum zeigt eine schöne Mineraliensammlung, Objekte aus Tourismus, Landwirtschaft und Handwerk sowie die archäologischen Funde (Urgeschichte und Zeit der Römer) aus dem Binntal.
Die Generalversammlung fand am Sonntagnachmittag statt. Zu behandeln waren die üblichen Traktanden. Unter dem Thema «Wahlen» musste der Rücktritt des langjährigen Vorstandsmitglieds Ueli Wenger vom Bergwerk Riedhof, Aeugstertal/ZH, bekannt gegeben werden. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden in Globo wiedergewählt. Im Hinblick auf die Nachwuchsförderung des SGHB wurde ein Fonds für wissenschaftliche Forschungsarbeiten zum Bergbau gegründet. Es sollten Projekte junger Forscher gefördert werden. Elsbeth Rehm, die Präsidentin der Freunde des Bergbaus in Graubünden FBG, brachte Grüsse aus Graubünden. Sandrina Cirafici, die Präsidentin des Sentier du Sel von Bex überbrachte die Grüsse aus den Salinen. Dann zeigte Stefan W. Meier die Vorschau zu einer geplanten bergbaulichen Reise nach Nordwales/GB.
An der anschliessenden wissenschaftlichen Tagung wurden folgende Referate gehalten:

  • Peter Aeberhard (Bern: «Die Eisenvorkommen im Binntal und am Simplon. Eine Übersicht».
  • Ludwig Eschenlohr (Porrentruy) «Eisenschmelzöfen und Schlackenfunde in Binn.»
  • Werner Bellwald (Naters): «Aus der Geschichte des Binner Bergbaus».
  • Ruedi Guhl (Zürich): «Röntgenfluoreszenzanalyse an Eisenobjekten und Erzen aus Binn».
  • Hansruedi Rüegg (Basel): «Geologie, Mineralogie und Folgerungen aus den Erz und Schlackenanalysen».

Mehr über die behandelten Themen können der im Jahr 2017 erschienenen umfassenden Broschüre «Im Binntal befanden sich ehemals Eisengruben», entnommen werden, an welcher alle Referenten als Autoren beteiligt sind.  Der BERGKNAPPE wird die Broschüre in der Ausgabe vom Frühling 2018 vorstellen. 

 

07.-12.08.17 Einsatz im Bergwerk Cotschens bei Bivio
(JR) Im vergangenen August wurde ein längst gehegter Plan zur Aufwältigung eines alten Stollens auf Cotschens im Oberhalbstein in die Tat umgesetzt. Der Hauptstollen des auf der westlichen Seite des Marmorerasees auf rund 2’270 m ü. M. liegenden Bergwerks ist mit Wasser gefüllt, also abgesoffen. Auch in einem tiefer unten m Berg angelegten Stollen steht das Wasser im hinteren Teil. Bei jedem Besuch auf Cotschens musste festgestellt werden: Befahren unmöglich.
Genau diese Tatsache liess uns vom FBG aber nicht in Ruhe. Wir hatten bereits Erfahrung im Abpumpen von Stollen. Ende November 2015 startete der FBG eine Aktion in der Grube «Sul Rhein» bei Rueun im Bündner Oberland der Surselva. Der BERGKNAPPE berichtete darüber. (BERGKNAPPE 128, 1/2016, S. 27-30). Der Stollen in Rueun liegt allerdings direkt am Ufer des Vorderrheins, etwa 150 m von der alten gedeckten Holzbrücke beim Bahnhof Rueun entfernt und mit dem Auto erreichbar. Cotschens hingegen befindet sich hoch oben über der Alp Starschagns und hat keine Zufahrt. Wie bekommt man Maschinen und Geräte vor Ort? Im Herbst und Winter 2016/2017 machen wir uns an die Planung. Unterstützung erhalten wir vom Archäologischen Dienst Graubünden und von der Uni Zürich. Luisa Karrer, unsere Spezialistin für besondere Projekte im Berg, besorgt die Ausrüstung, nämlich einen leistungsfähigen Generator mit Dieselmotor, zwei Tauchpumpen mit den notwendigen Schläuchen und die elektrische Anlage.
Am Montag, 7. August 2017 ist es dann soweit. Mit einem «Superpuma» der Schweizer Luftwaffe wird das ganze Material zum Bergwerk geflogen. Nicht alle Beteiligten kommen zu einem Helikopterflug.  Aber auch die Fahrt mit dem Jeep auf die Alp Starschagns und der nachfolgende Aufstieg zu Fuss sind schön. Auf Cotschens herrscht bald grosse Geschäftigkeit. Alles wird installiert und bald auch ein erster Pumpversuch gestartet. Nach den üblichen Schwierigkeiten ist er dann durchaus erfolgreich, sodass man die Fortsetzung der Aktion planen kann. Dann schneit es aber und der Schnee bleibt in der Höhe liegen. Der zweite Arbeitstag wird deshalb auf den 12. August verschoben. An diesem Tag ist es zwar nass, neblig und kalt. Im Stollen ist der Wasserspiegel wieder angestiegen aber bald arbeiten die Pumpen wieder und gegen Abend ist es dann soweit. Anstelle von Wasser schöpfen die Pumpen braunen Schlamm und der Stollen kann mit Gummistiefeln befahren werden. Allerlei Holz kommt zum Vorschein, so z. B. ein Stück eines hölzernen Erztroges. Zwei Tage später kommen dann die Archäologen und nehmen sich den Stollen gründlich vor. Sie bleiben eine gute Woche am Berg und finden nach eigenen Angaben recht viel Interessantes. Auf die Erkenntnisse darf man gespannt sein. 
Zum Abschluss wird die ganze Anlage wieder abgebaut und mit dem Heli ins Tal geflogen.
Ein ausführlicher Bericht über die Aktion «Cotschens» folgt im BERGKNAPPE 132, welcher im April 2018 erscheinen wird. Bündner Tagblatt 23.8.17

 

27.07.17 Bergbaumuseum Schmelzboden wird durch eine Lore geschmückt!

26.07.17 FBG Exkursion mit Genuss- und Abenteuertour zum Silberberg (Bilder: Matti/Luisa)

8./9.07.17 Gonzentour
Ein paar Bergbauverrückte erlebten zusammen zwei intensive Tage im Gonzen: Schwitzen, Kriechen, Füdliruschen, Klettern, Hangeln, Durchatmen, Ausleuchten, Fotografieren und wenn auch zwischendurch andächtige Stille, Geniessen, Staunen herrschte, gab es ganz viel zu Berichten und Diskutieren. (Galerie Luisa)

20.06.17 Der Bergbauverein Silberberg Davos BSD präsentiert sich
in neuem Gewand im Internet und mit neuem Logo!

 

17.06.17 Feuerwehr Arosa besucht Eisen-Schmelze Islen, Arosa

 

 

 

11.06.17 Ein Besuch in Innerferrera

(JR) Das Eisen-Manganerzbergwerk Starlera befindet sich rund 1000 m über dem Talgrund bei Innerferrera in den schroffen Felswänden.  Im Jahre 1830 wurde an dieser Stelle zum ersten Mal Erz abgebaut. Im grösseren Stil aber nur kurz arbeitete die Bergbau AG Chur in Innerferrera. 1917 wurde das Bergwerk eröffnet und 1920 war schon wieder das Ende gekommen.  Nachdem der Leiter des Bergwerks Ingenieur Markwalder im steilen Abstieg ausrutsche und zu Tode stürzte, wurde der Betrieb eingestellt. Die erst vor kurzer Zeit errichtete Seilbahn wurde abgebrochen.

Schon seit einiger Zeit stand Starlera auf der Exkursionsliste. Am 11. Juni 2017 war es dann so weit. Sepp Beeler, Bruno Riedhauser und der Schreibende machten sich auf den Weg.  Dank einer Fahrbewilligung konnten wir das schmale Alpsträsschen, welches von Innerferrera zur Alp Starlera hinaufführt, befahren. Bei «Bleis» an der oberen Waldgrenze stellten wir das Fahrzeug ab und dann begann der steile Aufstieg, zuerst unwegsam über die Alpweide hinauf. Nach einer Weile stiessen wir auf den alten Erzweg, welcher ab einer gewissen Höhe gut sichtbar in steilen Serpentinen nach oben führt. Der Weg ist aber nicht nur steil; er ist auch ausgesetzt. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich. Ein Ausrutscher ist nicht gestattet. Ein solcher wurde im August 1920 Ingenieur Markwalder zum Verhängnis. 

Oben am Bergwerk sind Mauerreste einer Hütte zu finden. An ausgesetzter Stelle wurde die Bergstation der Seilbahn errichtet. Die Rampe steht noch. Beinahe senkrecht unter uns liegt Innerferrera, wo einst die Seilbahn endete. Über eine kurze Steilrampe erreicht man nun das Bergwerk. Die linsenförmige Erzzone wurde an ihrer mächtigsten Stelle abgebaut. Der Hämatit-Mangan-Horizont dehnt sich an der breitesten Stelle bis 12 m aus.  Dementsprechend gross ausgehauen ist auch der einzige Stollen.  Er ist nicht sehr tief aber hoch und breit. Ein kurzer Seitenstollen befindet auf der linken Seite nach der Einfahrt.
Bei unserer Befahrung lag am Mundloch noch Schnee und tiefer im Stollen fanden wir fotogene Eisgebilde. Dementsprechend tief war auch die Temperatur, während es draussen warm und sonnig war. Erz ist noch vorhanden. Einerseits findet man es anstehend und anderseits liegen noch Reste des zwar abgebauten aber dann nicht mehr ins Tal abtransportierten Erzes herum.
Beim Abstieg war wiederum grösste Vorsicht geboten. Felspartien, Grasbüschel und Geröll wechselten sich ab; dazu immer der Tiefblick bis hinunter zu den Alpweiden. Wir sind uns einig, vor der Befahrung des Bergwerkes Starlera ist zu warnen. An diesen steilen und ausgesetzten Auf- und Abstieg sollten sich nur geübte Berggänger wagen.

 

 

13. und 27.05.17 Frontage Bellaluna . 

(JR)  An der diesjährigen Vereinsversammlung in Landquart konnten sich Interessierte auf einer Liste mit zwei möglichen Daten im Mai für einen Frontag in Bellaluna eintragen.  Der Erfolg war gross. Beide Samstage, nämlich der 13. und der 27. Mai waren gewissermassen ausgebucht. Also wurde an beiden Tagen gearbeitet. Sepp Beeler, welcher die Aktion leitete, konnte jeweils knapp ein Dutzend Vereinsmitglieder begrüssen, welche aus verschiedenen Gegenden des Kantons und auch aus dem Unterland angereist waren. Auch die Vereinspräsidentin Elsbeth Rehm war beide Male dabei und sorgte unter anderem für das leibliche Wohl.
Der Einsatz in Bellaluna war dringend notwendig. Auch wenn bereits im vergangenen Jahr einiges an Rodungsarbeit geleistet worden war, so blieb doch noch vieles übrig. In mühsamer Kleinarbeit mussten die beiden im Jahre 1982 restaurierten Rennfeuer vom Pflanzen- und Moosbewuchs befreit werden. Im Verlaufe der Jahre hatte sich in den Öfen Abfall angesammelt, der ausgeräumt und entsorgt werden musste. Überall in den Ruinen machte sich Gestrüpp breit. Wo es letztes Jahr geschnitten worden war, spross es fröhlich von neuem und musste wieder geschnitten werden.
War es am Morgen noch angenehm kühl, brannte gegen Mittag die Sonne, was manchen Schweisstropfen kostete. Trotzdem wurde nach einer kurzen Mittagspause im Schatten unverdrossen bis weit in den Nachmittag hinein weitergearbeitet. Am Ende des zweiten Tages zeigten sich Sepp Beeler und die Präsidentin denn auch sehr befriedigt über den Erfolg der beiden Frontage. Mit ihrem Einsatz zeigten die Mitglieder der «Freunde des Bergbaus in Graubünden», dass es ihnen mit dem Erhalt der Schmelzhütte Bellaluna Ernst . Aktion zur Rettung Bellaluna.


 

41. Vereinsversammlung Freunde des Bergbaus in Graubünden, FBG 2017 am 25. Februar in Landquart
(JR) Was war wohl der Grund dafür, dass sich dieses Jahr über 40 Teilnehmer in Landquart einfanden? Gewiss, es standen Wahlen auf der Traktandenliste und es war ein Vortrag über die Ruine der Schmelze Bellaluna angekündigt. Vielleicht war es auch das Nachmittagsprogramm, die Führung durch die Werkstätte der Rhätischen Bahn, welche auf Interesse stiess. Auf alle Fälle hatte die Wirtin im Café Flora alle Hände voll zu tun und auch die Präsidentin Elsbeth Rehm musste noch ein bisschen die Organisation umstellen, ehe sie mit einer kleinen Verspätung die Versammlung eröffnen und 41 Mitglieder sowie als Gast Werni Klaus, den Präsidenten des Bergbauvereins Käpfnach, Horgen begrüssen  konnte.
Jahresbericht der Präsidentin: Das Vereinsleben war auch im Jahr nach dem Workshop in Andeer nicht ruhiger. Im April 2016 wurde der Workshop offiziell mit einem Mittagessen für alle Helfer abgeschlossen. Zu diesem Anlass brachte Vorstandsmitglied und Laienschauspieler Hansueli Suter das Schauspiel „Der Kampf der Geister mit den Bergknappen“ von Carl Theodor Körner auf die Bühne. Schon im Frühsommer hatte  die Restaurierung der Schmelze Bellaluna, bzw. die Vorbereitung dazu, erste Priorität. Neben Sitzungen, Besprechungen und Begehungen wurden aber doch schon erste dringende Massnahmen ausgeführt. In Fronarbeit  wurde das Gelände weitgehend vom Unterholz befreit. Im Juni wurde das Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) besucht und im August fanden sich zahlreiche Teilnehmer an der FBG-Exkursion im Landesplattenberg in Engi /GL ein. Erneut konnten auch die archäologischen Ausgrabungen von Dr. Rouven Turck im Oberhalbstein besichtigt werden. Von einer eigenen Fachgruppe wurden Stollenvermessungen durchgeführt. 
Finanzen:
Jahresrechnung 2016; Bei Einnahmen von Fr. 23‘032.14 und Ausgaben von Fr. 20‘946.20 resultiert ein  Gewinn von  Fr. 2‘085.94.  Die Das Vereinsvermögen beträgt total  Fr. 32‘051.39.
Budget 2017: Bei Einnahmen von Fr. 19‘100.00 und Ausgaben von Fr. 23‘390.00 ist ein negatives  Ergebnis von Fr. 4‘290.00 zu erwarten.
Mitgliederbeitrag: Wie bisher Fr. 50.00 für ordentliche Mitglieder und Fr. 20.00 für Schüler, Studenten und Lehrlinge.
Wahlen:
a) Präsidentin: Elsbeth Rehm, Celerina (bisher)
b) Vorstand: Cristian Conradin, Müstair; Beat Hofmann, Scuol; Peder Rauch, Scuol;  Jann Rehm, Celerina; Hansueli Suter, Landquart; Hans Jörg Trüb, Chur (alle bisher); Bruno Riedhauser, Zillis (neu)
c) Rechnungsrevisoren: Norbert Jud und Hans Peter Schenk (bisher)
d) Kassierin: Rosmarie Hosang, Zuoz (neu)
FBG-Exkursion 2017:
Die Exkursion findet am Samstag, 26. August 2017 statt.  Es wird das Bergwerk Silberberg in Davos besucht. 
Zum Schluss  der Versammlung folgte  der angekündigte Vortrag von Hans Stäbler, Filisur, über die Schmelze Bellaluna. Er war sehr interessant und informativ und wurde mit grossem Interesse aufgenommen.
Am Nachmittag wurde nach einem kurzen Fussmarsch das nahegelegene RhB-Gelände mit der Hauptwerkstätte der Bahn erreicht. Vorstandsmitglied Hansueli Suter führte selber durch die  normalerweise nicht zugänglichen Anlagen. Er fuhr extra für die Besucher die historische braune Ge 6/6 Krokodil-Lokomotive aus den 1920er Jahren aus dem Schuppen. Spontan wurden Lok-Führer und Maschine mit dem Steigerlied begrüsst. (Galerie Madöry/Rehm)

 

7. ordentliche Vereinsversammlung des Vereins Erzminen Hinterrhein  EHR
(JR)  Der Verein Erzminen Hinterrhein EHR lud auf  Freitag, 24. Februar 2017 zur Vereinsversammlung ins Restaurant Post in Andeer  ein.  Wie üblich beim EHR, war die Versammlung sehr gut besucht. Präsident Johannes Mani schaute  in seinem Jahresbericht nochmals zurück auf den Workshop 2015 in Andeer, welcher für das Bergbaugebiet Hinterrhein von grosser Bedeutung war. Der Anlass wurde im April 2016 mit einem Essen für alle beteiligten Helferinnen und Helfer abgeschlossen. Er erwähnte auch die gute Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Alp Taspin, wo sich die Abbauten befinden, welche an den geführten Touren besucht werden. Der ersoffene Schacht im Stollen gegenüber der Alp wurde mit einem Holzsteg überbrückt.  Sehr schön ist der alte Holzverbau im klaren Wasser zu sehen. Zuhanden des Bergbaumuseums Innerferrera erhielt der Verein einen Pochschuh und einen Schmiedehammer. Das schönste Geschenk  aber war ein Rechnungsbuch der Bergwerksgesellschaft aus dem Jahre 1818. Es wurde über alle diese Jahre bei einer einheimischen Familie aufbewahrt, welche es für einen Rodel einer längst eingegangenen Schmiede hielt. Auch dieses Buch kann in Zukunft im Bergbaumuseum besichtigt werden.
Aus dem Jahresbericht ist weiter zu entnehmen, dass der Tag des offenen Stollens im strömenden Regen untergegangen ist. Sonst aber ist der Verein mit dem Besuch der Führungen und des Museums zufrieden.
Finanzen: Die  Jahresrechnung  2016 schliesst mit einem Überschuss    von Fr. 4‘948.20 ab.  Im Budget 2017 wird bei  einem Aufwand von Fr. 10‘100.00 und  einem Ertrag von Fr. 7‘500.00 mit einem Ausgabenüberschuss von Fr. 2‘500.00 gerechnet.  In Zusammenhang mit dem Budget stellte der Präsident die Zustellung des BERGKNAPPE  an alle Mitglieder mit einer entsprechenden Beitragserhöhung zur Diskussion. Leider wollte die Versammlung davon nichts wissen, was sehr bedauerlich ist. Der FBG ist darauf angewiesen, dass seitens der Partnervereine Beiträge bezahlt werden, andernfalls ist die Finanzierung des BERGKNAPPE in Frage gestellt. Die Redaktion hofft sehr, dass für die Zukunft mit allen Partnervereinen, zu welchen auch der EHR gehört, eine gute Lösung gefunden werden kann.
Anschliessend an den offiziellen Teil zeigte Bruno Riedhauser schöne Bilder vom Bergbau- und Montanhistorik Workshop 2016 in Sangerhausen.  Dann folgte wie üblich ein reichhaltiger Apéro, dieses Mal zulasten des Vereins.
Bild, E. Rehm:  Präsident Johannes Mani mit dem Rechnungsbuch von 1818       

 

17. ordentliche Vereinsversammlung des Bergbauvereins Silberberg Davos BSD
(JR)  Der Einladung des Bergbauvereins Silberberg Davos BSD auf Samstag, 18. Februar 2017 nach Davos waren erfreulicherweise und trotz des strahlenden Winterwetters recht zahlreiche Mitglieder gefolgt. Präsident Paul Buol führte in Wort und Bild durch das vergangene Vereinsjahr. 2016 war ein Jahr, in welchem der BSD äusserst umtriebig war. Neben den zahlreichen  touristischen Führungen ins Bergwerk wurde viel im Gelände gearbeitet. Mit Hilfe des Zivilschutzes konnte der alte Erzweg ab Schmelzboden bis hinauf ins Schwabentobel wieder gangbar gemacht werden  Gleichzeitig gehört durch die Untertunnelung der RhB-Linie auch das gefährliche Überqueren der Bahngeleise der Vergangenheit an. Der Rosaliestollen im Wald in der Nähe von Monstein wurde ebenfalls mit einem neuen „alten“ Weg erschlossen. Da der Stollen nun leichter erreichbar ist, hat er eine Türe erhalten. Der „Plurser-Stollen“, welcher immer wieder in der Literatur vorkommt, hat sich noch nicht gezeigt. Alle Anstrengungen ihn zu finden waren bisher vergebens. Hingegen ist der „Spiner-Stollen“ auf der Spina in Davos Glaris seit letztem Herbst wieder fahrbar. Er wurde mit schweren Mitteln geöffnet.  Mit viel Glück ist der Einsturz der Sohle im Dalvazzerstollen zu einer Zeit passiert, als niemand im Bergwerk war. Dort, wo man eigentlich festen Fels vermutete, überspannte ein alter Einbau den Schacht. Dieser Einbau gab, möglicherweise infolge der sehr feuchten Witterung, eines nachts nach und stürzte in den darunter liegenden Tiefenstollen. Der Schaden konnte noch vor Ende der Sommersaison behoben werden. Eine Brücke wurde über das Loch gelegt und die Führungen konnten wieder ordnungsgemäss stattfinden. Guten Zuspruch erhielt die neu angebotene Führung „Erlebnis Zügenschlucht“.
Finanzen: Die  Jahresrechnung  2016 schliesst mit einem Verlust  von Fr. 1‘397.73 ab. Auch im Budget 2017 wird bei  einem Aufwand von Fr. 36‘000.00 und  einem Ertrag von Fr. 30‘000.00 mit einem Ausgabenüberschuss von Fr. 6‘000.00 gerechnet. Der Aufwandüberschuss rührt daher, dass auch im laufenden Jahr wieder grössere Investitionen geplant sind. Neu führt der BSD  eine Kategorie „Partner- und Familien“ mit einem Jahresbeitrag von Fr. 75.00. Im Übrigen gibt es keine Änderungen bei den Mitgliederbeiträgen.
Wahlen: In einer  Ersatzwahl in wurde Anita Krähenbühl, Davos, neu in den Vorstand gewählt.
Interessant war der anschliessende Vortrag von Hans Peter Schenk über die Verhüttung von Blei und Zink.
Traditionsgemäss gab es auch einen kleinen Apéro.  Dieser gab Gelegenheit zu interessanten Gesprächen. Bilder: E. Rehm

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