Puschlav

Region Selva, westlich von Le Prese (Gemeinde Poschiavo):

Talk-Nephritabbau in Scurtaseu, Landeskarte
Das Abbaugebiet liegt oberhalb der Strasse Punt – Scurtaseu – Alp Braita im unteren Teil des Val Sassella auf ca. 1580 m ü.M. Mitte der vierziger Jahre wurde zunächst manuell mit dem Talkabbau begonnen. Um 1950 wurde das Nephrit-Vorkommen im Puschlav bekannt. 1959 wurde die Grube nach einem Konzessionswechsel mechanisiert. In kurzen Stollen baute man das Talkgestein mit Pressluftbohrern und Sprengungen in zwei Linsen ab.  Der längste Stollen in der Linse A erreichte 1966 eine Länge von 33 m. In der Linse B existierten drei kurze und ein längerer Stollen. Dort erschwerte der in Talkgestein eingelagerte Nephritzug den Abbau erheblich. Als Transportmittel dienten in früheren Jahren Handkarren und Loren. Später wurden für die höher gelegenen Stollen zwei Materialseilbahnen gebaut.
Ab 1963 wird Nephrit (Schweizer Jade) durch das Schweiz. Heimatwerk als Schmuckstein verwertet.
Über das Ende des Abbaus ist nichts bekannt. Die Stollenmundlöcher sind verschüttet. BK 38-1986,

Asbestabbau oberhalb der Alp Quadrada

Asbestabbau oberhalb der Alp Quadrada, Landeskarte
AmiantesBereits 1878 wurde auf 2000 m ü.M. in der Gegend Quadrada e Canciano nach Asbest gegraben. Nach guten Erfolgen wurde die “Amiantes de Poschiavo” gegründet, die bis zum 2. Weltkrieg tätig war. Während des Krieges wurde der Betrieb eingestellt. In den Nachkriegsjahren wurden wieder einige Versuche unternommen, doch nach kurzer Zeit aufgegeben. 1952 erfolgte die Liquidation.

Clef:
Serpentinsteinbruch am Strassenende zwischen Clef und Quadradin, wird heute noch abgebaut,
„„sehr viele alte Spuren vom Gesteinsabbau zu finden
– Mundloch eines Stollens an der Strasse Vamporti – Clef

 

Brusio:

Talkgrube von La Sassa, oberhalb Selvaplana (Brusio) Landeskarte


Auf Gemeindegebiet Brusio, auf der linken Talseite oberhalb von Selvaplana, in den Felsen von “La Sassa“. Zum Mundloch der Grube gelangt man auf einer alten, nicht mehr gut auffindbaren Pfadspur auf ca. 1290 m ü.M. Der Stollen führt ca. 50 m in den Berg und ist auf ca. 35 m noch befahrbar.
Eine Grundrissskizze des Stollens wurde 1954 von D. E. Zanetti gezeichnet.
1932 wurden auf La Sassa die ersten Abbaue begonnen, Gewinnung des Talks war zum Teil nur mit Sprengstoff möglich. Unentbehrlich war aber die Handarbeit, da die Talkadern sehr unregelmässig auftreten. Der Talk wurde nach Brusio transportiert und dort in der heutigen Molkerei zu feinem Pulver vermahlen. Das Material wurde in die Innerschweiz verkauft und fast ausschliesslich für pharmazeutische Zwecke verwendet. Um 1960 wurde diese Fabrik geschlossen, es war das Ende des Talkabbaus in La Sassa.   BK 47-1989 

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weitere Berknappen, Puschlav: BK 75-1996, BK 76-1996, und BK 77-1996, Δ

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